2018-12-29: Schwabenland: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Höhlenverein Hallstatt-Obertraun
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===Teilnehmer===
===Teilnehmer===
Wetti Wielander, [mailto:DrPeterHuebner@freenet.de Peter] Hübner, Marlene & Thomas Holger (?), max. 6 Personen
Wetti Wielander, [mailto:DrPeterHuebner@freenet.de Peter] Hübner, Marlene & Thomas Holger, max. 6 Personen
 
 
 
===Bericht===
von Wetti Wielander
 
 
'''Sa, 29.12.:'''
 
Anmarsch zur Höhle - der Hang ist nahezu vollständig aper, 
von Winterstimmung keine Spur. Entsprechend flott geht's auch. Ebenso 
zügig geht's in der Höhle weiter - der langwierige Leiternausbau des 
Schwabenlandzustiegs macht sich nun bezahlt und somit brauchen wir ab 
dem Auto nur knappe sieben Stunden bis hinauf ins Schwabenlandbiwak. 
Nach Einrichten des Biwaks bleibt dann auch noch genügend Zeit für 
Sightseeing im Umstandsgang, wo Peter ein interessantes Wandauge per 
Fotoapparat und Scurion begutachtet und für kaum erkundenswert befindet.
 
'''So, 30.12.:'''
 
Nach einer gemütlichen Nacht geht's voller Tatendrang auf zu 
unserem Haupttourenziel: Wir wandern zu viert zum Doppelschlot, dort 
begeben sich Thomas und Marlene hinunter in den Mexikaner, um dessen 
oberen Teil auszubauen. Der untere Teil (letzter tiefer Schacht) soll 
eingebaut bleiben, um das Weiterforschen im Mexikaner von der 
Sprengstelle aus zu ermöglichen. Peter und Wetti fangen an, den 60 m 
hohen Westschlot aufzusteigen und diesen dabei auszubauen (bzw. Wetti 
schleppt den Schleifsack während Peter ausbaut). Es geht eher zach voran 
- eine Umstiegstelle nach der anderen. Als Peter endlich oben ankommt, 
zählen wir 30 ausgebaute Umstiegstellen. Und dann müssen wir noch das 
Seilgewirr entwirren - einige der Knoten erweisen sich als überaus 
widerspenstig und irgendwann meinen beide, dass ihnen bald die Finger 
abfallen werden. Nach getaner Arbeit geht's dann endlich ans Forschen: 
Am oberen Ende des Westschlotes, 80 m überm Hauptgang, wo der Westschlot 
in den Ungarncanyon abbricht, ist hinter einer kleinen Traverse ein 
schwarzes Fenster zu sehen. Mit Hilfe weniger Bohranker ist Peter bald 
hinübergeklettert und tatsächlich, dort setzt ein (enger) Gang an. Der 
etwas lehmige, kleinräumige Schluf mündet bald in einen kleinen Canyon, 
welcher 35 m Richtung Osten zieht und dort verlehmt endet. Der Canyon 
ist eigentlich recht putzig und mit hübschen Excentriques geschmückt. 
Nun aber wieder zurück. Kleine Jausenpause im Ungarncanyon, dann ein 
bisschen Sightseeing, dass auch Peter einmal die schönen Höhlenteile 
dort oben zu sehen bekommt. Sowohl eine Stufe in eine höhere Etage
als auch die darunterliegende Canyonfortsetzung oberhalb eines Überhanges im oberen Teil des 
Westschlots als auch der große Schlot in der Stajgrhalle wecken Peters 
Interesse - noch zwei lohnende Fragezeichen im Schwabenland! Langsam 
wird's Zeit, zurück zu kehren. Begeben uns also zum noch nicht 
befahrenen Ostschlot und es wird uns bald klar, dass Stajgrs Wahl, über 
den Westschlot aufzusteigen (damals wusste er ja noch gar nicht, dass 
die beiden Schlote miteinander verbunden sind!) die bessere war. Der 50 
m hohe (bzw. aus unserer Warte tiefe) Ostschlot ist eher feucht, auch 
sind seine Wände eher brüchig und mit Sinter überzogen, sodass die unteren Anker 
mehr schlecht als recht halten. Na ja. Mit genügend Rücksicherungen,
und zum Glück sind die oberen Anker sehr gut,  
gelingt es Peter, den Schacht einzubauen und wir gelangen rund 8 
Stunden, nachdem wir aufgestiegen sind, wieder zurück zum Hauptgang. 
Mittlerweile haben Thomas und Marlene den Mexikaner schon wieder 
(erfolgreich) verlassen und sind nach einem Spaziergang zum Dom der 
Gelassenheit zum Biwak zurückgekehrt. Da sich langsam Peters und Wettis 
Alarmzeit dem Ende zuneigt, beschließen Thomas und Marlene, den beiden 
entgegen zu gehen. Was für eine Freude, als Peter und Wetti auf einmal 
Verstärkung zum Transport der schweren, ausgebauten Seile bekommen!  Der 
Tag war ein langer und die Suppe im Biwak schmeckt nun doppelt so gut. 
Bei der heutigen Vermessungstour ist die Ganglänge der Hirlatzhöhle um 
rund 80 m gewachsen.
 
'''Mo, 31.12.:'''
 
Heute wollen wir's ruhiger angehen. Wandern via 
Gorbatschof-Step ins Küfel, wo wir zuerst oro. links des Hauptganges ein 
offenes Fragezeichen begutachten. Dieses entpuppt sich als 
untinteressanter, verlehmter Schluf. Graben wär evtl. möglich, aber so 
lange es lohnendere Ziele gibt... na ja. Wetti erklettert eine schräge, 
lehmige Rampe, schafft es dabei, sich völlig einzusauen, und findet dort 
- nix. Nix Vermessenswertes halt (außer Uunmengen an patzigem Lehm). 
Weiter zum Kaugummischlot, wo Peter die noch vorhandenen Seile ausbauen 
möchte (Thomas und Marlene wandern in der Zwischenzeit zwecks 
Sight-Seeing in den südlichen Ast des Schwabenlandes - liegt zwar am anderen Ende des 
Schwabenlandes, aber die beiden haben genügend Zeit und Energie). Peter 
steigt also den lehmigen Schlot in die Höhe und muss bald die 
Sinnlosigkeit dieses Unterfangens feststellen - diesen gordischen Knoten 
an Seilen zu lösen wäre äußerst aufwendig und nur mit Hilfe eines Zweiten möglich, der sich dabei auch komplett einsauen würde. Dazu haben werder Wetti noch Peter Lust.  Also zurück zum Biwak, 
wo wir (nach einem Abstecher zur Wasserstelle, die auch schon einmal 
sauberer war) beginnen, unsere Ausrüstung so gut es halt mit den 
vorhandenen Mitteln geht zu reinigen. Wenig später kommen auch Thomas 
und Marlene von ihrem Spaziergang zurück. Wir kriechen in unsere 
Schlafsäcke, plaudern, trinken dubiosen Schnaps, den die Ungarn bei 
unserer letzten gemeinsamen Tour zurück gelassen haben und Wetti braucht 
eine Stunde um herauszufinden, wie sie den Weckruf auf ihrem PdA 
einstellen kann. Schließlich wollen wir Silvester nicht verschlafen! 
Irgendwann einmal tönen nur noch leise Schnarchgeräusche aus den 
Schlafsäcken, als die Gruppe auch schon wieder vom dezenten Piepsen von 
Wettis PdA geweckt wird. Mitternacht! Wir trinken Sekt aus unseren 
Plastikbechern (und ein bissl ungarischen Schnaps) und essen Keks und 
Schokomünzen dazu. Ein neues Jahr, welches in einer Höhle beginnt, kann 
kein schlechtes werden...
 
'''Di, 1.1.:'''
 
Gemütliches Aufstehen, Biwak zusammenräumen, Inventur, 
gemächlicher Rückmarsch, bei welchem Peter den Einbau bei der Bandleiter 
verbessert und bei der Wasserstelle am Schwabenlandzustieg Stufen in den 
Lehm schlägt. Am frühen Nachmittag verlassen wir die Höhle, in der 
Zwischenzeit hat es ca. einen halben Meter geschneit. Wir rutschen auf 
dem patzigen Schnee etwas unkontrolliert herunter und freuen uns über 
die warme Dusche im Vereinsheim."





Aktuelle Version vom 1. Februar 2019, 09:31 Uhr

Termin

29. Dezember 2018 bis 1. Januar 2019

Ziel:

Diverses im Schwabenland bearbeiten (Doppelschlot, Yorkshireland, und irgendjemand muss den Kaugummischlot fertig ausbauen :-( )


Geplanter Ablauf

Treffpunkt: Am Vorabend in Obertraun oder in der Früh am Simony-Denkmal

Tätigkeiten:

1. Tag: Marsch zum Schwabenlandbiwak,

2. und 3. Tag: Forschungsarbeit

4. Tag: Rückweg


Teilnehmer

Wetti Wielander, Peter Hübner, Marlene & Thomas Holger, max. 6 Personen


Bericht

von Wetti Wielander


Sa, 29.12.:

Anmarsch zur Höhle - der Hang ist nahezu vollständig aper,  von Winterstimmung keine Spur. Entsprechend flott geht's auch. Ebenso  zügig geht's in der Höhle weiter - der langwierige Leiternausbau des  Schwabenlandzustiegs macht sich nun bezahlt und somit brauchen wir ab  dem Auto nur knappe sieben Stunden bis hinauf ins Schwabenlandbiwak.  Nach Einrichten des Biwaks bleibt dann auch noch genügend Zeit für  Sightseeing im Umstandsgang, wo Peter ein interessantes Wandauge per  Fotoapparat und Scurion begutachtet und für kaum erkundenswert befindet.

So, 30.12.:

Nach einer gemütlichen Nacht geht's voller Tatendrang auf zu  unserem Haupttourenziel: Wir wandern zu viert zum Doppelschlot, dort  begeben sich Thomas und Marlene hinunter in den Mexikaner, um dessen  oberen Teil auszubauen. Der untere Teil (letzter tiefer Schacht) soll  eingebaut bleiben, um das Weiterforschen im Mexikaner von der  Sprengstelle aus zu ermöglichen. Peter und Wetti fangen an, den 60 m  hohen Westschlot aufzusteigen und diesen dabei auszubauen (bzw. Wetti  schleppt den Schleifsack während Peter ausbaut). Es geht eher zach voran  - eine Umstiegstelle nach der anderen. Als Peter endlich oben ankommt,  zählen wir 30 ausgebaute Umstiegstellen. Und dann müssen wir noch das  Seilgewirr entwirren - einige der Knoten erweisen sich als überaus  widerspenstig und irgendwann meinen beide, dass ihnen bald die Finger  abfallen werden. Nach getaner Arbeit geht's dann endlich ans Forschen:  Am oberen Ende des Westschlotes, 80 m überm Hauptgang, wo der Westschlot  in den Ungarncanyon abbricht, ist hinter einer kleinen Traverse ein  schwarzes Fenster zu sehen. Mit Hilfe weniger Bohranker ist Peter bald  hinübergeklettert und tatsächlich, dort setzt ein (enger) Gang an. Der  etwas lehmige, kleinräumige Schluf mündet bald in einen kleinen Canyon,  welcher 35 m Richtung Osten zieht und dort verlehmt endet. Der Canyon  ist eigentlich recht putzig und mit hübschen Excentriques geschmückt.  Nun aber wieder zurück. Kleine Jausenpause im Ungarncanyon, dann ein  bisschen Sightseeing, dass auch Peter einmal die schönen Höhlenteile  dort oben zu sehen bekommt. Sowohl eine Stufe in eine höhere Etage als auch die darunterliegende Canyonfortsetzung oberhalb eines Überhanges im oberen Teil des  Westschlots als auch der große Schlot in der Stajgrhalle wecken Peters  Interesse - noch zwei lohnende Fragezeichen im Schwabenland! Langsam  wird's Zeit, zurück zu kehren. Begeben uns also zum noch nicht  befahrenen Ostschlot und es wird uns bald klar, dass Stajgrs Wahl, über  den Westschlot aufzusteigen (damals wusste er ja noch gar nicht, dass  die beiden Schlote miteinander verbunden sind!) die bessere war. Der 50  m hohe (bzw. aus unserer Warte tiefe) Ostschlot ist eher feucht, auch  sind seine Wände eher brüchig und mit Sinter überzogen, sodass die unteren Anker  mehr schlecht als recht halten. Na ja. Mit genügend Rücksicherungen, und zum Glück sind die oberen Anker sehr gut,   gelingt es Peter, den Schacht einzubauen und wir gelangen rund 8  Stunden, nachdem wir aufgestiegen sind, wieder zurück zum Hauptgang.  Mittlerweile haben Thomas und Marlene den Mexikaner schon wieder  (erfolgreich) verlassen und sind nach einem Spaziergang zum Dom der  Gelassenheit zum Biwak zurückgekehrt. Da sich langsam Peters und Wettis  Alarmzeit dem Ende zuneigt, beschließen Thomas und Marlene, den beiden  entgegen zu gehen. Was für eine Freude, als Peter und Wetti auf einmal  Verstärkung zum Transport der schweren, ausgebauten Seile bekommen!  Der  Tag war ein langer und die Suppe im Biwak schmeckt nun doppelt so gut.  Bei der heutigen Vermessungstour ist die Ganglänge der Hirlatzhöhle um  rund 80 m gewachsen.

Mo, 31.12.:

Heute wollen wir's ruhiger angehen. Wandern via  Gorbatschof-Step ins Küfel, wo wir zuerst oro. links des Hauptganges ein  offenes Fragezeichen begutachten. Dieses entpuppt sich als  untinteressanter, verlehmter Schluf. Graben wär evtl. möglich, aber so  lange es lohnendere Ziele gibt... na ja. Wetti erklettert eine schräge,  lehmige Rampe, schafft es dabei, sich völlig einzusauen, und findet dort  - nix. Nix Vermessenswertes halt (außer Uunmengen an patzigem Lehm).  Weiter zum Kaugummischlot, wo Peter die noch vorhandenen Seile ausbauen  möchte (Thomas und Marlene wandern in der Zwischenzeit zwecks  Sight-Seeing in den südlichen Ast des Schwabenlandes - liegt zwar am anderen Ende des  Schwabenlandes, aber die beiden haben genügend Zeit und Energie). Peter  steigt also den lehmigen Schlot in die Höhe und muss bald die  Sinnlosigkeit dieses Unterfangens feststellen - diesen gordischen Knoten  an Seilen zu lösen wäre äußerst aufwendig und nur mit Hilfe eines Zweiten möglich, der sich dabei auch komplett einsauen würde. Dazu haben werder Wetti noch Peter Lust. Also zurück zum Biwak,  wo wir (nach einem Abstecher zur Wasserstelle, die auch schon einmal  sauberer war) beginnen, unsere Ausrüstung so gut es halt mit den  vorhandenen Mitteln geht zu reinigen. Wenig später kommen auch Thomas  und Marlene von ihrem Spaziergang zurück. Wir kriechen in unsere  Schlafsäcke, plaudern, trinken dubiosen Schnaps, den die Ungarn bei  unserer letzten gemeinsamen Tour zurück gelassen haben und Wetti braucht  eine Stunde um herauszufinden, wie sie den Weckruf auf ihrem PdA  einstellen kann. Schließlich wollen wir Silvester nicht verschlafen!  Irgendwann einmal tönen nur noch leise Schnarchgeräusche aus den  Schlafsäcken, als die Gruppe auch schon wieder vom dezenten Piepsen von  Wettis PdA geweckt wird. Mitternacht! Wir trinken Sekt aus unseren  Plastikbechern (und ein bissl ungarischen Schnaps) und essen Keks und  Schokomünzen dazu. Ein neues Jahr, welches in einer Höhle beginnt, kann  kein schlechtes werden...

Di, 1.1.:

Gemütliches Aufstehen, Biwak zusammenräumen, Inventur,  gemächlicher Rückmarsch, bei welchem Peter den Einbau bei der Bandleiter  verbessert und bei der Wasserstelle am Schwabenlandzustieg Stufen in den  Lehm schlägt. Am frühen Nachmittag verlassen wir die Höhle, in der  Zwischenzeit hat es ca. einen halben Meter geschneit. Wir rutschen auf  dem patzigen Schnee etwas unkontrolliert herunter und freuen uns über  die warme Dusche im Vereinsheim."