2015-12-04: Forschung HDS und unterm Jalot

Aus Höhlenverein Hallstatt-Obertraun
Version vom 20. Dezember 2015, 22:09 Uhr von Benedikt Hallinger (Diskussion | Beiträge) (→‎Echokluft (Wetti und Beni))
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Planung

  • Termin: 04.-06.12.2015
  • Treffpunkt: Freitag, 04.12.2015; 16:00 Echerntal
  • Teilnehmer:
    • Anmeldung bei: Stefan Dahm
    • Teilnehmer mit Ziel HDS : Stefan Dahm, Beni Hallinger, Oliver Brück, Barbara Wielander(Wetti), Stajgr
    • Teilnehmer mit Ziel Sprengstelle : Herbert Hallinger, Willy Egger


  • Ablauf:
    • Fr:
      • 1. Fraktion: 16:00 Treffen am Parkplatz; Einmarsch zur Sprengstelle bzw. HDS
      • 2. Fraktion: späterer Start von Wetti und Stajgr; Einmarsch zur HDS
    • Sa:
      • Je nach Teilnehmerzahl Aufteilung in mehrere Teams und Erfüllen der möglichen Ziele
      • Ggf. weitere Erkundung in der Gegend der Echokluft und des Untergeschosses (an der Lemburg links)
      • Erkundung des 'Seilaufstiegs' beim Knie (Nähe Sprengstelle)
    • So: Abrücken und heimfahren

Bericht

Freitag

Wir sind früh dran und brauchen kein Material im Höhlenhaus holen. So starten Beni, Oliver und Stefan bereits kurz nach 16:00 vom Parkplatz. Der Weg ist verreift und damit glatt, aber frei von Schnee. Den Eingang erreichen wir beim letzten Tageslicht. Um 17:05 sind wir im Höhlenbuch eingetragen. Die Bewetterung geht schwach auswärts. Da wir am Samstag viel vorhaben und früh starten wollen, geht es ohne Umwege zum HDS Biwak, das wir gegen 21:00 erreichen.

Vor dem Einschlafen stellen wir den Wecker auf 4 Uhr morgens. Das ist die Vereinbarte Alarmierungszeit, falls Wetti und Stajgr nicht ankommen sollten.

Als wir sie um kurz nach Mitternacht hören, können wir den Wecker auf 7:00 umstellen. Die geplante Weckzeit für Samstag. Wetti und Stajgr waren gegen 18:00 gestartet und hatten einen problemlosen Weg.

Samstag

Am Samstag geht um 7:00 der Wecker und wir kommen allmählich in die Gänge.

Wir wollen uns heute in drei Gruppen aufteilen:

  • Stajgr wird den Aufstieg in der HDS zu Ende bringen.
  • Beni und Wetti begeben sich in die Echokluft, um eine Schlotvermessung abzuschließen und eine Querung auszubauen.
  • Oliver und Stefan wollen die Gegend unter dem Jalot erkunden und den von Bucherl vermessenen Gang messtechnisch an den Gang am Jalot anschließen.

Als verbindliche Rückkehr- und Alamierungszeit haben wir 22:00 vereinbart.

Es folgen die Einzelberichte der Gruppen:

HDS (Stajgr)

Stajgr erstieg über den Tag die Schlote in der HDS, um zu klären, ob Peters Tipp, dass oben evtl. doch noch etwas weg gehen könnte, sich bewahrheitet. Leider war das Vorhaben nicht mit Glück gesegnet, Stajgr traf auf alte Verankerungen und Inschriften, nicht aber neue Gänge. Vorsichtshalber, und weil Stefan auch nochmal hoch möchte, bleiben die Seile eingebaut. Hier können wir beim nächsten mal einiges an Seil bergen. Stajgr im Biwak: "Es ist nicht jeden Tag Feiertag"

Echokluft (Wetti und Beni)

In Erwartung einer Materialbergetour machten Wetti und ich uns auf den gemütlichen Weg zum Ende der Echokluft. Dort angekommen legten wir erstmal mit dem DistoX zwei Messzüge als Referenz in die Echokluft. Das Messzeug arbeitete einwandfrei und so konnten wir das weitere Vorgehen festlegen und loslegen!

Wir entschlossen, uns nicht wie ursprünglich geplant aufzuteilen (Traverse ausbauen und Schlot vermessen), sondern gemeinsam in den Schlot zu gehen. Wetti zeichnet, misst und baut die Seile aus, während Beni im Vorstieg ist. Von der letzten Tour wusste ich, dass ganz oben Sichtverbindung zur Echokluft bestand, unklar war aber die befahrbarkeit dieser Verbindung. Nach kurzer Kletterei wurde ein kleines Fenster sichtbar.

Ich bohrte also zwei Verankerungen, beide jedoch nicht belastbar: da wegen kommunikationsproblemen bei der Planung kein Hammer zur Verfügung stand, musste ein sinterklotz herhalten. Mit diesem zerschlug ich aber leider beide Male das Gewinde, erst beim dritten Anker gelang der fehlerfreie Einbau, was dem Hammer leider vollends das Leben kostete. Wetti rückte nach und wir arbeiteten uns wie Zirkusakrobaten durch die Engstelle. Von dort konnten wir gut auf der gegenüberliegenden Wand den Endpunkt von Alexeys und Romans Traverse sehen.

Ich erkundete sodann am Seil gesichert eine Lehmrampe, bei der schnell klar war, dass es nur ein Felsvorsprung bleibt. Wir seilten sodann auf eine von der Traverse aus erreichbare Zwischenetage ab. Hier sollten wir doch noch etwa 90 Meter Neuland vermessen, zusätzlich zu den etwa 30 im Schlotraum. Aus Hammermangel konnten wir nicht weiter erkunden, die obere Etage der Echokluft setzt sich aber fort. Es bleibt abzuwarten, ob wir einen Seitengang finden werden.

Die Vermessung setzten wir fort, bis wir wieder bei der Echokluft auf bekannte Messpunkte trafen und anschließen konnten. Der Tag bescherte uns also einen großen Rundzug. Die Rohdaten harren noch ihrer Verarbeitung... Das lange Seil aus dem Schlot namen wir mit zur HDS, das kürzere bauten wir als Verbindungsglied zwischen Traverse und Neulandebene ein.

Auf dem Rückweg trafen wir noch am Jalot auf Stefan und Oliver. Bei einem leckeren Abendessen klang der Tag aus und wir freuten uns über die ergiebige Tour.

Update nach Datenaufbereitung: Die Gesamtlänge der aufbereiteten Daten beträgt sogar 125 Meter vermessenes Neuland!

Unterm Jalot (Bericht: Stefan

Fast gleichzeitig mit den anderen starten wir zu unserem Ziel. Zunächst überqueren wir den Jalot, den Oliver kennt die Echokluft noch nicht und es ist ein ganz besonderer Anblick, in der Ferne die Lichter von Beni und Wetti zu sehen.

Am Jalot setzen wir zunächst einen weiteren Anker, um den Seilverlauf zu optimieren. Dann beginnen wir am Punkt 20.1.108 mit der Vermessung. Auch wenn die ersten Meter bereits vermessen sind, wollen wir zum einen lernen, mit DistoX und PokoDroid umzugehen. Zum anderen wollen wir passende Anschlußpunkte haben, um den unterlagernden Gang von Bucherl anzuschließen. Bei Punkt 4 und 6 können wir nach unten auf den Wasserlauf sehen. Bei Punkt 4 seilen wir ab und treffen bei Punkt 299.1.10 auf den untelagernden Gang. Leider können wir zwar aus dem Plan recht eindeutig feststellen, wo die Messpunkte liegen müssten, aber obwohl wir dem Gang bis zum Beginn folgen, können wir keinen einzigen Messpunkt finden. Hier muss zeitweise extrem viel Wasser fließen. Nachdem wir nun schon auf dem tiefsten Niveau de Wassergänge unter der HDS sind, beschließen wir, die gesamte Runde über die Lehmburg zur HDS zu gehen. Eine beeindruckende Runde.

Unterwegs sehen wir bei Punkt 27.1.26 eine mögliche Abzweigung unter der Decke, die vermutlich leicht erreichbar wäre.

Wieder unter dem Jalot wollen wir endlich ins Neuland messen und mit der neuen Technik geht es zügig voran. Bei Punkt 10 will ich kurz klären, ob ich eine Wand durchziehen kann, oder ein Fragezeichen setzen muss. Da schaue ich durch ein Loch in der Decke ins Schwarze. Wir klettern hoch (ACHTUNG: GROßER LOSER BLOCK im Durchschlupf) und stehen in einem großen Gang. Wir sind ganz aus dem Häuschen. Ein Schlot führt in die Höhe, an vielen Stellen kann man in riesigen Versturz steigen und an verschiedenen Stellen gehen Gänge ab, teils eindeutig befahrbar (2x1m), teils noch zu klären.

Wir vermessen den Gang auf gut 120m anfangs laufend zuletzt schliefend. Am Ende gibt es zwei hautenge Fenster. Eines führt und in einen stark versinterten Raum, in dem ein Schacht ca. 35m in die Tiefe führt. Ein anderer Durchschlupf führt in einen anderen Raum, dessen eines Ende weiter oben in den Versturz führt, während am anderen Ende ein ca. 10m Schacht liegt. Beide Schächte bleiben unbefahren.

Auf dem Rückweg klären wir eines der Fragezeichen ab, während wir gegenüber bei Punkt 13 einen horizontalen Gang einsehen können.

Zurück bei Punkt 10 wollen wir noch den rechten Gang ansehen und beschließen dem Motto „Kein neuer Meter ohne Vermessung“ treu zu bleiben. Gleich zweigt rechts nochmals ein kleiner Gang ab, der bei Punkt 5 in der Decke mündet. Der Hauptgang wird bald sehr niedrig und ungemütlich. Weniger aus Lust als aus dem Willen hier abzuschließen erkunden wir die letzten Meter. Die Richtung ist klar, aber was staunen wir, als wir kurz darauf auf anderem Weg wieder im Jalot stehen. Dann wird der Rundzug fertig vermessen (Fehler 1,25%). Während wir noch messen hören wir oben im Jalot Beni und Wetti und verlängern die Alarmzeit sicherheitshalber auf 23:00.

Zuletzt setzen wir bei Punkt 6 noch eine Verbindung zum unterlagenden Gang. Punkt 32 liegt auf der Wasseroberfläche und ist identisch mit dem Punkt 299.1.13. Da die Höhe von 299.1.13 bekannt ist, werden wir die Strecke 6-32 entsprechend kürzen.

Damit haben wir für heute genug getan und gehen müde zum Biwak, das wir um Punkt 22:00 erreichen.

Wir tauschen noch die Ergebnisse aus. Dann wird geschlafen.

Gegen 1Uhr trifft die Gruppe um Schorsch ein.

Ergebnis: 341m vermessen und gezeichnet, davon 85m bekannt, 256m Neuland


Gesamtergebnis

  • Ca. 350m Neuland unterm Jalot und in der Echokluft vermessen und kartiert
  • HDS erstiegen

Sonntag

Gegen 9 Uhr verlassen wir das Biwak. Schorsch und die ersten Tiroler sind schon wach.

Auf dem Weg wollen wir noch ein Fragezeichen im Hauptgang des Westens abklären. Daher nehmen wir eine Leiter ein Stück mit, die bei der Lehmburg lagert. Diese hilft Stefan über die ersten Meter, dann kann ganz kurz geklettert werden. Zwei Anker reichen, um ausreichend Überblick zu gewinnen und dieses Fragezeichen endgültig zu erledigen.

Dann zieht es uns ans Tageslicht und der Weg ist nach dem vorangegangenen Tag lang. Gegen 14 Uhr verlassen wir bei kaltem klaren Wetter die Höhle. Die auswärts führende Bewetterung ist stärker geworden. Höhleneis gab es auf dieser Tour keines.

Herbert und Willy

Die Tour von Herbert und Willy hat sich dann letztendlich doch ganz unabhängig entwickelt. Sie marschieren gegen 17:00 bis zum Sprengstellenbiwak. "Fragezeichen im Hauptgang des Westens erklettert und erbohrt und damit abgeschlossen" Ausmarsch bereits am Samstag gegen 14:15