2022-12-09: Westen

Aus Höhlenverein Hallstatt-Obertraun
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Termin

9.12.-11.12.2022

Ziel:

Materialtransport ins Grünkogelbiwak und Bearbeitung diverser Fragezeichen im Westen

Teilnehmer

Wetti Wielander, Axel Hack, Manfred Wuits

Treffpunkt

8.12.2022 ab 18:00 im Vereinsheim

Ablauf

  • 9.12.: Anmarsch bis Grünkogelbiwak
  • 10.12.: Diverse Fragezeichen im Tropflochgang und in der Orgelhalle
  • 11.12.: Rückweg

Bericht

Das verlängerte oder zumindest verlängerbare Wochenende rund um Maria Empfängnis wurde dazu genutzt, dem Westen der Hirlatzhöhle wieder einmal einen Besuch abzustatten. Ziel der Tour war einerseits Tauchflaschentransport und andererseits das Aufarbeiten diverser (kleinerer) Fragezeichen, was zu einem Ganglängenzuwachs von immerhin 124 m führte, was bei einer Gesamtganglänge von über 100 km nicht viel sein mag, woanders aber schon eine eigene Mittelhöhle wert wäre…

Fr, 9.12.: Zustieg bei eher trübem Herbstwetter. Zu dritt war dann auch das Biwak im Wilden Westen (bzw. in der Grünkogelhalle) in gemütlichen 7 Stunden erreicht, und nach dem Abladen der doch eher schweren Tauchflasche und des übrigen Biwakgepäcks wurde noch die Orgelhalle ge- und besucht. Nach ausreichender Huldigung des Dachsteinkönigs ging es durch immer enger werdende Schlüfe (eine wirkliche Rarität in der Hirlatz!) weiter und vorbei an schönem Tropfsteinschmuck in die eigentliche Orgelhalle, deren Dimensionen nach dem engen Durchschlupf umso beeindruckender sind. Und ja, die am Plan vermerkten Fragezeichen sind tatsächlich interessant – darunter auch ein groß dimensionierter, elliptischer Schlot, den wir uns aber für ein andermal aufheben wollen.

Sa, 10.12.: Erste Etappe – Tropflochgang. Manfred bearbeitet mit Treibkeilen eine Engstelle in der Kleinen Erfrischung, Wetti überprüft die Robustizität ihres Handys, indem sie es schwungvoll im unterhalb der Engstelle liegenden, eher feuchten (Nomen est Omen) Schacht versenkt. Ein Grund mehr, die Engstelle heute noch passierbar zu machen! Während Manfred also hämmert und Wetti flucht, begibt sich Axel zum Schlot oberhalb der Kleinen Erfrischung, um diesen endlich einmal zu vermessen bzw. sich davon zu überzeugen, dass es dort oben tatsächlich nicht mehr weiter geht (Ganglängenzuwachs 29 m). Irgendwann einmal ist die Kleine Erfrischung mehr oder weniger offen – dahinter ein ca. 5 m tiefer Abstieg (und ein Handy, das fürs Erste einmal beleidigt ist, nur mehr auf Chinesisch kommuniziert und abwechselnd wild blinkt und brummt), welcher an einem (engen bzw. von Axel mit Brachialgewalt erweiterten) Schluf endet. Dahinter durchaus noch ausgedehnte Gangstrecken mit einer Gesamtlänge von 41 m. Danach noch einmal in die Orgelhalle. Direkt neben der Orgel, einige Meter über dem Hallenboden, ein interessantes Wandfenster, welches mittels ausgesetzter Querung ein rutschiges Lehmband entlang und unter Zuhilfenahme einiger Anker bald erreicht wird. Auch dort eher unergiebige Fortsetzungen und insg. 45 m Neuland. Nahe der Orgel in einem Seitengang ein weiteres Fragezeichen – dieses in Form eines recht verlockenden, nicht allzu steil ansteigenden Ganges und wir fragen uns anfangs, warum dieser Gang noch unerforscht ist. Nach ein paar Metern den überaus schlüpfrigen Lehm in die Höhe wird klar, warum. Der steile Gang nimmt immer schlotartigere Ausmaße an und endet nach 16 m an unschliefbaren Spalten, an der gegenüberliegenden Gangwand ist allerdings noch eine Fortsetzung denkbar – wir haben aber genug für heute und treten den geordneten Rückzug ins Biwak an.

So, 11.12.: Am Rückweg wird nun endlich die lose Leiter im Wilden Westen fixiert und durch deponiertes Tauchzeugs frei gewordenes Schleifsackvolumen mit abzutransportierendem Mist ergänzt. Spätestens bei der Sprengstelle fällt uns die doch recht deutlich wahrzunehmende Bewetterung auf und beim Eingang dann die Gewissheit: Es ist nun doch noch Winter geworden. Wir schauen auf das weihnachtliche Hallstatt herab und stapfen bzw. rutschen durch knietiefen, flauschigen Schnee ins Tal.