2011-12-16: HDS/Jalot

Aus Höhlenverein Hallstatt-Obertraun
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Planung

  • Treffpunkt: Fr, 16.12.2011, 16:30; Parkplatz Echerntal
    Treffpunkt Holzkirchen (DE), kubus-IT: 13:00
  • Teilnehmer: Benedikt Hallinger, Michael Schütze
  • Ziele:
    • Weiteres Erbohren der Möglichkeit-1 vor Jalot
    • Inspektion der Möglichkeit-2 in der Echokluft
  • Ablauf:
    • Fr: Nachmittag: Anreise zum HDS-Biwak
    • Sa: Weitere Erbohrung
    • So: Ausstieg bis früher Nachmittag

Bericht

Fr, 16.12.2011

Bei geringer Schneelage sind wir ohne weitere Vorkommnisse bei frühlingshaften Temperaturen aufgestiegen und bis zur HDS vorgedrungen. Der Eingangsschluf blies mäßig Bergauswärts. In der Höhle war bereits Winterphase und alles ziemlich trocken, es fand sich noch kein Eis. Dabei haben wir ein 19,5m Seil von der Sprengstelle mit zur HDS transportiert. Wir konnten das in der Materialliste vermerkte Blei nicht mehr finden.

Auf Peter Seethalers Tipp hin haben wir uns nochmal die Wasserstelle des Biwaks angesehen, aber die Stelle, wo man die Flaschen gut füllen können hätte sollen, war recht trocken; es fand sich nur ein kleines Rinnsal das eher aus Tröpfchen bestand. Wir griffen deshalb wieder auf unsere Plane zurück, um das Wasserfüllen abzukürzen. Mit einem Steinchen kann man die Plane leicht in die Flasche drücken, sodass kein Wasser verlorengeht. Im Biwak fiel uns beim Abendessen noch deutlicher Luftzug vom Gangende her kommend in Richtung HDS auf.

Sa, 17.12.2011

Nach dem Frühstück, das eher ein Mittagessen war da wir die Rüsseltüten bis Mittags gehütet hatten, marschierten wir die lange Strecke zur Bohrstelle. Wie zu erwarten, waren wir nicht durchgeschwitzt, sondern trotz Unterschlaz nach den 5 Minuten Weg eher leicht angewärmt. Nach dem Anrödeln waren wir dann bereit, die Kletterstelle/Querung bei der Bohrstelle-1 zu überwinden. Michi wagte den Vorstieg überwand den Rest und fixierter das Seil. Beni stieg nach und baute teilweise die Einbauten wieder aus. Das Seil ist jetzt an der linken Wand fixiert und über die Traverse zurückgesichert. Michi erkundete derweil weiter und fand, wie wir schon vermuteten, Neuland in Form eine großräumigen Zwischenetage, die vermutlich der Kluft der Echokluft folgt. Diese verzweigt sich einerseits nach oben, wo der Gang enger wird und wir an einer versinterten Kletterstelle (mit Handseil kletterbar) kehrt machten. Oben setzt wahrscheinlich ein kleinräumiger Gang an, sicher kann man es von unten aber nicht sagen. Die Abzweigung des Hauptganges die nach unten führt, mündet unterhalb der eben erwähnten Kletterstelle in die Zwischenetage, eine Art ca 50-80 Meter langem fast ebenen Plateau, das in einen schwarzen Schacht abbricht. Dieser Schacht ist recht wahrscheinlich der Jalot; von dort kann man ganz oben (ca. 50 Meter) einen kleinen Vorsatz erspähen, der vermutlich der Schachtrand der Zwischenetage ist. Unter Umständen handelt es sich aber auch um eine Parallelkluft zur Echokluft ohne Verbindung; einerseits hört man nämlich diesseits des Jalots Wasser in der Wand gluckern und andererseits ist die Bohrstelle-2 in der Echokluft eine Nische, in der sich ein Schlot nach oben zieht, der an einer parallelen Kluft gebunden ist. Es bleibt jedenfalls spannend!

Nachdem es schon kurz vor 18:00 Uhr war, beschloßen wir, noch die eben erwähnte zweite Bohrmöglichkeit in der Echokluft zu inspizieren. Diese entpuppte sich aber als nahezu potentiallos: Der Schlot endet oben gesichert blind, nirgends lässt sich eine Abzweigung ausmachen. Einzig in Richtung Echokluft (Zwischenwand) könnte man mit viel Wohlwollen eine Fortsetzung in einem Schatten vermuten, Beni glaubt aber nicht an einen Gang.

Abends im Biwak bemerkte Michi, dass es fast Windstill ist. Der Luftzug vom Vortag war fast vollständig verschwunden und nur noch an der Kerzenflamme auszumachen.

So, 18.12.2011

Auffällig waren beim Frühstück zwei markante Steinschlagauslösungen in der HDS im Zeitraum einer Dreiviertelstunde, die wir im Biwak deutlich, aber dumpf hörten. Die beide Steinschläge waren deutlich Stein-auf-Stein. Beim Abrücken sahen wir auch einen etwa Wassermelonengroßen Stein vor dem eingang zum Biwakgang liegen, der frische Abschlagsspuren aufwies; wir waren aber nicht sicher, ob der Stein nicht schon vorher dalag.

Im Bereich Geistermandl lag ein kleiner aufälliger Zettel mit der Notiz "Sind da Raus (Pfeil Richtung Sprengstelle"), der für leichte Verwirrung sorgte. Wir waren fast sicher, dass der Zettel beim reingehen noch nicht da lag, da er so auffällig platziert war, dass man ihn kaum übersehen konnte. Außerdem waren wir in der Annahme, dass die Empfänger des Zettels ihn am Ende auch mitgenommen hätten. Im Höhlenbuch war jedoch keine Eintragung und Namenstechnisch passte die Unterschrift auf den Vorgängereintrag, sodaß wir die Höhle verschlossen haben und abrückten. Im Eingangsbereich fand sich in der Gegend der Wendelhalle das erste zarte Eis, wir haben wiedermal genaun den Umschwung miterlebt. Der Eingangsschluf blies stark Bergeinwärts.