2018-01-03: Oberes System
Planung
- Termin: 05.-06.01.2018
- Treffpunkt: Donnerstag Vormittag im Vereinsheim
- Teilnehmer: Alfred Schlagbauer, Georg Bäumler, Katja Bäumler, Dr. Georg Taffet, Andreas Damhuis
- Anmeldung bei: Georg Bäumler
- Ziele:
- Besuch der oberen Etage
- Ablauf:
- Do: Einmarsch bis Sprengstelle
- Fr: Ausflug zur HDS und Schwarzsiphon
- Sa: Zwischenetage und Ausmarsch
Bericht
von Schorsch Bäumler
Ursprünglich hatten wir vor, dass wir am 3. Jänner in anderer Besetzung zu fünft eine Tour in den Fernen Osten machen, ins Wolkenbiwak. Leider mussten kurz vor der Tour drei von fünf Teilnehmern kurzfristig absagen, so dass nur noch Alfred und ich übrig blieben. Zu zweit wollten wir aber nicht so tief in die Höhle rein.
Wir haben dann auf eine kleinere Tour umdisponiert, so dass auch meine Tochter Katja mal die Hirlatzhöhle besser kennen lernen kann. Aus Termingründen konnten wir so aber erst am 4. Jänner starten.
Ganz kurzfristig konnte ich noch Dr. Georg Taffet von der SGH (Schweizer Gesellschaft für Höhlenforschung) für die Tour gewinnen. Er ist begeisterter Höhlenfotograf und Administrator der Scurion-Fan-Group auf Facebook. Er kam gerade erst von einer mehrtägigen Tour ins Sieben-Hengste-System in der Schweiz zurück, konnte dann aber zu meiner großen Freude dem Lockruf der Hirlatzhöhle nicht widerstehen.
Ebenfalls sehr kurzfristig hat uns Andreas Jo vom Salzburger Höhlenverein noch seinen Kameraden Andreas Damhuis als weiteren Teilnehmer vermittelt, der sich ebenfalls als sehr guter und angenehmer Höhlenkamerad entpuppte.
Wir starteten bei sehr mildem Wetter am Donnerstag Vormittag und erreichten trocken den Höhleneingang, denn für den Lauf des Tages waren heftige Regenfälle vorhergesagt. Auf dem Weg zur Sprengstelle machten wir mehrere Fotostopps und erreichten so am Abend das Sprengstellenbiwak.
Georg war recht erstaunt über das spartanische Biwak, in dem es nicht viel mehr als ein paar Matten gibt, und Luxus ziemlich verpönt zu sein scheint. Ein krasser Gegensatz zu den von ihm öfters benutzten Biwaks im Sieben-Hengste-System, die bequem mit Schlafsäcken, Geschirr und Kocher ausgestattet sind. Denn eigentlich hat man ja immer noch genügend andere Ausrüstung zu transportieren, wenn man eine Höhlentour macht. Auch ich bin der Ansicht, dass ein wenig mehr Ausstattung und Luxus in unseren häufig frequentierten Biwaks eine tolle Sache wäre!
Ich habe an der Sprengstelle seit vielen Jahren einen Schlafsack deponiert, ein zweiter Schlafsack von Michael Meyberg ist ebenfalls seit vielen Jahren an einer anderen Stelle deponiert, den wollte ich benutzen. Als ich ihn nach dem Abendessen auspackte, war er triefend nass und mit einer feuchten Karbidbrühe getränkt. Völlig versifft und absolut unbrauchbar. Der Lagerplatz an der linken Wand, wo es gelegentlich tropft, ist offenbar kein guter Ort, um einen Schlafsack zu lagern. Wir haben den Schlafsack später aus der Höhle getragen und Michaels Depot aufgelöst.
Andreas Domhuis war ohne Zögern bereit, mit mir zum HDS-Biwak zu gehen und von dort einen Schlafsack für mich zu holen. Georg, Alfred und Katja blieben im Biwak. Bedenken hatten wir, ob der Sunk hinterm Riesenblock passierbar ist, denn Christine Buchegger hatte mir am Vortag berichtet, dass sie bei ihrem Ausstieg noch einen Tag vorher dort einen Anstieg des Wasserpegels feststellen konnte.
Zum Glück war der Sunk gut passierbar und wir konnten noch vor Mitternacht mit einem trockenen Schlafsack für mich wieder am Sprengstellenbiwak eintreffen.
Am nächsten Tag bewegten wir uns wieder fleißig fotografierend in Richtung HDS. Zu unserem Erstaunen war bei unserem Eintreffen beim Sunk dieser erheblich mit Wasser vollgelaufen. Man kam zwar noch über die aufgeschichteten Steine trockenen Fußes auf die andere Seite, aber es ergoss sich ein Bach in den Sunk, und wir hielten es nicht für ratsam, zur HDS weiterzugehen und auf dem Rückweg möglicherweise eine böse Überraschung zu erleben. Aus diesem Grund drehten wir um und besuchten noch den Schwarzsiphon, wieder mit etlichen Fotostopps.
Zurück am Biwak war auf den ersten Blick nicht zu sehen, dass jemand dort war. Aber im Lauf der Zeit entdeckte der Eine oder Andere an seinem Schlafplatz einen Gegenstand, der ihm nicht gehörte, dafür fand er einen anderen Gegenstand, der ihm gehörte, an einem Schlafplatz eines anderen Teilnehmers. Wir amüsierten uns darüber köstlich, und ich gehe davon aus, dass auch die "Vertauscher" sich ebenfalls während des Tauschens köstlich amüsiert haben. In der Tat waren wir sehr erleichtert, denn es war für uns ein Zeichen, dass unsere Kameraden um den "Höhlenvater" Bucherl gut von ihrer Forschungstour im Hochdonnerbach zurückgekommen waren. Super! Nette Idee!!!
Am dritten Tag besuchten wir noch die Zwischenetage, die aufgrund ihrer Schönheit immer wieder einen Besuch wert ist. Erleichtert waren wir, dass im "Grauen Gang" nur eine Pfütze war und er trotz des starken Tauwetters nicht zugelaufen war. Gegen 15.30 Uhr erreichten wir den Ausgang bei herrlichstem Wetter, der Hallstätter See leuchtete orange im Licht des späten Nachmittags, sehr beeindruckend.
Ich finde wir waren ein super Team! Danke an Euch! Alle haben sich auch ganz toll um Katja gekümmert, es war ihre größte Höhlentour bisher. Ihren langjährigen Wunsch, auch mal in die Sahara zu gehen, hat sie aber erst mal auf Eis gelegt...