2018-10-26: HDS: Unterschied zwischen den Versionen

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Wir packten nach dem HDS-Frühstück unsere Siebensachen und marschierten zu unserer Zielregion, wo wir drei von Stajgrs Schloten vermessen und abbauen wollten. Der Erste Schlot kostete uns bereits etwas mehr Zeit als gedacht, da wir oben eine kleine Horizontalpassage vorfanden, die an einer großen Kluft angelegt ist und nach hinten hin weiträumiger wird. Leider wurde dieser große Raum durch einen Versturz relativ großer Blöcke gefüllt, und ganz am Ende ist alles mit kleinen Steinen vollgepackt, sodaß kein Durchkommen mehr möglich ist. Beim Rückbau des Seiles entdeckte Michi noch eine kleine Seitenellypse, die wir aber wegen zu wenig Potential im Anbetracht der weiteren Ziele links liegen gelassen haben - ein Fehler, wie sich später herausstellen sollte.
 
Wir packten nach dem HDS-Frühstück unsere Siebensachen und marschierten zu unserer Zielregion, wo wir drei von Stajgrs Schloten vermessen und abbauen wollten. Der Erste Schlot kostete uns bereits etwas mehr Zeit als gedacht, da wir oben eine kleine Horizontalpassage vorfanden, die an einer großen Kluft angelegt ist und nach hinten hin weiträumiger wird. Leider wurde dieser große Raum durch einen Versturz relativ großer Blöcke gefüllt, und ganz am Ende ist alles mit kleinen Steinen vollgepackt, sodaß kein Durchkommen mehr möglich ist. Beim Rückbau des Seiles entdeckte Michi noch eine kleine Seitenellypse, die wir aber wegen zu wenig Potential im Anbetracht der weiteren Ziele links liegen gelassen haben - ein Fehler, wie sich später herausstellen sollte.
  
Der zweite Aufstieg auf unserer Liste führt über einen mehrstufigen, sauber gewaschenen Schlot zu einer kleinen, anspruchsvoll kletterbaren Traverse, die Zugang zu einem Schluf bietet, so zumindest wussten wir es von Edu Kochs Skizze. Am Einstieg finden sich extrem schöne und sehr gut erhaltene Megalodonten, teils mit fast kompletter Schale, die nur wenig am Fels festgewachsen sind. Leider hatte Beni nur sein Handy dabei, machte aber ein paar schlechte Bilder.
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Der zweite Aufstieg auf unserer Liste führt über einen mehrstufigen, sauber gewaschenen Schlot zu einer kleinen, anspruchsvoll kletterbaren Traverse, die Zugang zu einem noch unvermessenen Schluf bietet, so zumindest wussten wir es von Edu Kochs Beschreibung. Am Einstieg finden sich extrem schöne und sehr gut erhaltene Megalodonten, teils mit fast kompletter Schale, die nur wenig am Fels festgewachsen sind. Leider hatte Beni nur sein Handy dabei, machte aber ein paar schlechte Bilder.
Oben angekommen bohrte Michi die Traverse ein, weil wir nicht das Risiko eines Pendelsturzes tragen wollten. Der Schluf macht gleich eine deutliche Rechtskurve und bildet teils hübsche Seitennischen mit kleinen Säulen aus, ähnlich wie alte Flußarme. Von Edu wusste Michi, dass er Sichtkontakt zu Stajgr hatte und so konnten wir einen größeren Raum erreichen, in dem im Boden eine große Spalte war. Nach näherer Untersuchung konnten wir Stajgrs Endpunkt sehen. Erstaunt waren wir aber über den Raum trotzdem - er hatte noch zwei weitere Fortsetzungen, die sich aber als Nischen mit Schächten herausstellten. Die Schächte haben Verbindung zum Stajgrschacht. Eine der Nischen weist zudem eine Klufgebundene sehr enge Gangpassage auf, die schnell unschliefbar schmal wird. Die dritte Fortsetzung des Raumes scheint Edu aber nicht mehr weiter erkundet zu haben, denn der dort abgelagerte Lehm war Jungfräulich. Michi erkundete weiter, Beni folgte. Es folgte ein kleiner Gang, der in einer weiteren Kluftanlage mündet. Am Ende musste Michi ca. 4 Meter hochspreizen und traf nach kurzer Horizontalspreizerei auf einen großen Schlot-Schachtraum. Aufgrund einer Vermutung untersuchte Michi diesen Schacht genauer und fand nach kurzer Zeit die Bestätigung: Es war die vorher liegengelassene Elypse aus dem ersten Schlot.
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Oben angekommen bohrte Michi die Traverse ein, weil wir nicht das Risiko eines Pendelsturzes tragen wollten. Der Schluf macht gleich eine deutliche Rechtskurve und bildet teils hübsche Seitennischen mit kleinen Säulen aus, ähnlich wie alte Flußarme. Von Edu wusste Michi, dass er beim Erkunden Sichtkontakt zu Stajgr hatte (dieser war damals an der dritten Bohrstelle beschäftigt) und so konnten wir einen größeren Raum erreichen, in dem im Boden eine große Spalte war. Nach näherer Untersuchung konnten wir unten Stajgrs Endpunkt sehen. Erstaunt waren wir aber über diesen Raum trotzdem - er hatte u.a. noch zwei weitere Fortsetzungen, die sich aber als Nischen mit Schächten herausstellten. Die Schächte haben alle Verbindung zur darunter liegenden 3. Stajgr-Bohrstelle. Eine der Nischen weist zudem eine Klufgebundene sehr enge Gangpassage auf, die schnell unschliefbar schmal wird. Die dritte Fortsetzung des Raumes scheint Edu aber nicht mehr weiter erkundet zu haben, denn der dort abgelagerte Lehm war jungfräulich. Michi erkundete weiter, Beni folgte. Es folgte ein kleiner Gang, der in einer weiteren Kluftanlage mündet. Am Ende musste Michi ca. 4 Meter hochspreizen und traf nach kurzer Horizontalspreizerei auf einen großen Schlot-Schachtraum. Aufgrund einer Vermutung untersuchte Michi diesen Schacht genauer und fand nach kurzer Zeit die Bestätigung: Es war die vorher liegengelassene Elypse aus dem ersten Schlot.
  
 
Nach der Vermessung bauten wir ein Seil zum Abseilen ein und Beni baute die alten Seile zurück. Unten angekommen entschlossen wir uns aufgrund der vorgerückten Stunde und unklaren Wasserverhältnisse, Richtung Ausgang abzurücken.
 
Nach der Vermessung bauten wir ein Seil zum Abseilen ein und Beni baute die alten Seile zurück. Unten angekommen entschlossen wir uns aufgrund der vorgerückten Stunde und unklaren Wasserverhältnisse, Richtung Ausgang abzurücken.
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Nach dem Frühstück packten wir ein und gingen dem Tage entgegen. Der komplett leere Graue Gang wunderte uns etwas, dafür standen nun Seen im Blocktunnel. Am Eingang erwartete uns Nebelreißen, aber eine wunderbare Herbststimmung. Der Abstieg und die Heimfahrt verliefen ansonsten aber ereignislos.
 
Nach dem Frühstück packten wir ein und gingen dem Tage entgegen. Der komplett leere Graue Gang wunderte uns etwas, dafür standen nun Seen im Blocktunnel. Am Eingang erwartete uns Nebelreißen, aber eine wunderbare Herbststimmung. Der Abstieg und die Heimfahrt verliefen ansonsten aber ereignislos.
  
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== Ergebnisse in Zahlen: ==
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118m vermessen
  
 
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Aktuelle Version vom 8. November 2018, 16:25 Uhr

Planung

  • Termin: 26.-28.10.2018
  • Treffpunkt: Freitag, 26.10.2018; 12:00 Parkplatz Echerntal
  • Ziele:
    • Diverse Vermessungsarbeiten Region HDS/Echokluft + Rückbau abgeschlossene Bereiche


  • Ablauf:
    • Fr: Einmarsch zur HDS + Erste Vermessungsarbeiten
    • Sa: Ziele erreichen
    • So: Abrücken und heimfahren

Bericht

Freitag

Der Einmarsch am Freitag war trotz Benis leichten Halsschmerzen relativ zügig und so konnten wir auf dem Weg zur HDS noch ein paar kleine offene Punkte klären. Zum einen konnten wir kurz nach dem Superklotz eine kleine, leicht erkletterbare Deckennische bei Messpunkt 51 aufnehmen. Es stellte sich heraus, dass das Fragezeichen in den alten Skizzen gar kein Fragezeichen mehr war, nur die Information, dass es eine unbedeutende Nische ist, nicht im Kataster gelandet ist - jetzt ist sie jedenfalls im Plan des Therion-Projektes enthalten. Auf dem Weg konnten wir ausserdem noch weitere Gangdetails für den Plan aufnehmen.

In der Gegend des Hinkelsteinbruches, kurz vor dem ersten Henkel vor der HDS ist seit 1992 ein nach Norden führender kleiner Gang vermessen, hier fehlte jedoch die Skizze. Diese konnte nun nachgezeichnet werden und befindet sich bereits nebst Planreinzeichnung im Spelix.

Frohen Mutes liefen wir weiter zur HDS, wo wir schon längere Zeit nicht mehr waren, und freuten uns - es fühlte sich fast etwas wie nach Hause kommen an.


Samstag

Für den Samstag war draußen starker Regen angesagt, darum machten wir uns wegen des Wetters etwas sorgen, zumal der Graue Gang auf dem Normalweg nur mit nassen Stiefeln passierbar war; der Lehmsunk war bis ca. 15cm unterhalb der Dammkrone gefüllt. Wir haben deshalb beschlossen, nach den Aktivitäten unterhalb der HDS direkt zur Sprengstelle zu marschieren.

Wir packten nach dem HDS-Frühstück unsere Siebensachen und marschierten zu unserer Zielregion, wo wir drei von Stajgrs Schloten vermessen und abbauen wollten. Der Erste Schlot kostete uns bereits etwas mehr Zeit als gedacht, da wir oben eine kleine Horizontalpassage vorfanden, die an einer großen Kluft angelegt ist und nach hinten hin weiträumiger wird. Leider wurde dieser große Raum durch einen Versturz relativ großer Blöcke gefüllt, und ganz am Ende ist alles mit kleinen Steinen vollgepackt, sodaß kein Durchkommen mehr möglich ist. Beim Rückbau des Seiles entdeckte Michi noch eine kleine Seitenellypse, die wir aber wegen zu wenig Potential im Anbetracht der weiteren Ziele links liegen gelassen haben - ein Fehler, wie sich später herausstellen sollte.

Der zweite Aufstieg auf unserer Liste führt über einen mehrstufigen, sauber gewaschenen Schlot zu einer kleinen, anspruchsvoll kletterbaren Traverse, die Zugang zu einem noch unvermessenen Schluf bietet, so zumindest wussten wir es von Edu Kochs Beschreibung. Am Einstieg finden sich extrem schöne und sehr gut erhaltene Megalodonten, teils mit fast kompletter Schale, die nur wenig am Fels festgewachsen sind. Leider hatte Beni nur sein Handy dabei, machte aber ein paar schlechte Bilder. Oben angekommen bohrte Michi die Traverse ein, weil wir nicht das Risiko eines Pendelsturzes tragen wollten. Der Schluf macht gleich eine deutliche Rechtskurve und bildet teils hübsche Seitennischen mit kleinen Säulen aus, ähnlich wie alte Flußarme. Von Edu wusste Michi, dass er beim Erkunden Sichtkontakt zu Stajgr hatte (dieser war damals an der dritten Bohrstelle beschäftigt) und so konnten wir einen größeren Raum erreichen, in dem im Boden eine große Spalte war. Nach näherer Untersuchung konnten wir unten Stajgrs Endpunkt sehen. Erstaunt waren wir aber über diesen Raum trotzdem - er hatte u.a. noch zwei weitere Fortsetzungen, die sich aber als Nischen mit Schächten herausstellten. Die Schächte haben alle Verbindung zur darunter liegenden 3. Stajgr-Bohrstelle. Eine der Nischen weist zudem eine Klufgebundene sehr enge Gangpassage auf, die schnell unschliefbar schmal wird. Die dritte Fortsetzung des Raumes scheint Edu aber nicht mehr weiter erkundet zu haben, denn der dort abgelagerte Lehm war jungfräulich. Michi erkundete weiter, Beni folgte. Es folgte ein kleiner Gang, der in einer weiteren Kluftanlage mündet. Am Ende musste Michi ca. 4 Meter hochspreizen und traf nach kurzer Horizontalspreizerei auf einen großen Schlot-Schachtraum. Aufgrund einer Vermutung untersuchte Michi diesen Schacht genauer und fand nach kurzer Zeit die Bestätigung: Es war die vorher liegengelassene Elypse aus dem ersten Schlot.

Nach der Vermessung bauten wir ein Seil zum Abseilen ein und Beni baute die alten Seile zurück. Unten angekommen entschlossen wir uns aufgrund der vorgerückten Stunde und unklaren Wasserverhältnisse, Richtung Ausgang abzurücken. Der Lehmsunk war unverändert und so gingen wir müde weiter zum Sprengstellenbiwak. Dort legten wir uns auf die zum wässern aufgehängten Matten und genossen unser Nachtmahl und als Highlight eine Mouse-au-Chocolat (Travellunch) von Stefan, die noch ein paar längere Gespräche und schöne Erinnerungen über ihn ihm zur Folge hatte.

Sonntag

Nach dem Frühstück packten wir ein und gingen dem Tage entgegen. Der komplett leere Graue Gang wunderte uns etwas, dafür standen nun Seen im Blocktunnel. Am Eingang erwartete uns Nebelreißen, aber eine wunderbare Herbststimmung. Der Abstieg und die Heimfahrt verliefen ansonsten aber ereignislos.

Ergebnisse in Zahlen:

118m vermessen