2022-07-31: Forschungswoche Adamek

Aus Höhlenverein Hallstatt-Obertraun
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Termin:

Sonntag, 31.07.2022 - Freitag, 05.08.2022

Stützpunkt: Adamekhütte http://www.adamek.at/

Einladung:

Liebe Vereinskameraden,

Im vorigen Jahr haben wir die Forschungstage zu dritt abgehalten (Andreas Gschwendtner, Tobias Pfändler und Bucherl), ich hoffe in diesem Jahr werden es ein paar mehr. Seile und Anker sind noch in einer Höhle deponiert, ein paar kleine Höhlen sind noch zu vermessen und natürlich sind wir stets auf der Suche nach neuen Objekten.

Die FoWo eignet sich auch hervorragend für Junghöhlis um neue Höhlen zu erfassen und dokumentieren zu lernen. Schachtausrüstung ist erforderlich es sei denn, jemand möchte nur zum Eingangssuchen oder Material rauftragen mitgehen, dann geht das auch so.

Ausrüstung:

  • Schachtausrüstung
  • pers. Berg-, Schlaf-, Höhlenausrüstung (Hüttenschlafsack ist Pflicht)
  • Disto, PDA, Bohrmaschine, GPS, etc. nach Absprache mit Tourenleitung (Bucherl)

BERICHT

Teilnehmer:

Christoph Sonnleitner, Tobias Pfändler, Andreas Tschantre, Gottfried Buchegger,

Tobi Pfändler beim Einstieg vom Taglichtspot
Tobi Pfändler beim Abstieg im Taglichtspot
Tobi Pfändler beim Einstieg vom Nachbarschaft
im Eisteil von Roland's Eis-und Harnischhöhle
Christoph und Andreas beim Einstieg vom Polterschacht
Schachtabstieg in Roland's Eis-und Harnischhöhle
Beeindruckende Karren bei der Oberflächenerkundung
Gottfried Buchegger: Endhalle in Roland's Eis-und Harnischhöhle

Sonntag 31.07.2022:

Nach dem Grillfest am 30. Juli im Vereinsheim treffen wir uns am Sonntag um 09:00 beim Vorderen Gosausee. Zur Hütte steigen auf: Lydia Buchegger, Maggy Siedler, Tobias Pfändler und Gottfried Buchegger. Bis zum hinteren Gosausee begleiten uns noch Christine Buchegger und Andreas Gschwendtner mit den Kindern Magdalena und Liam. Für Gepäcktransport begleiten uns noch Elisabeth Buchegger und Martin Schereda bis zur Adamekhütte, sie steigen jedoch am Selben Tag wieder ins Tal. Wir beziehen traditionell das Torsteinlager und genießen den ersten Hüttenabend.

Montag 01.08.2022

Am Montag steigen Maggy und Lydia nach jeweils einer lokalen Wanderung wieder ins Tal ab. Tobias und Gottfried gehen zum Materiallager in der Schneelochhöhle. Das Material wurde im Vorjahr gut mit einem Seil am First der Höhle befestigt, somit blieb es diesmal von Mäusen verschont. Anschließend begeben wir uns in die Höhlenzone Nordöstlich der Schneelochhöhle, dort hatten wir in Vorjahr noch einige Fragezeichen zurückgelassen. Als erstes befahren wir die Höhle mit dem Arbeitstitel "Roland 4" (die Eingangskoordinaten wurden von Roland Harnisch erfasst). Die Höhle wird bis -44 Tiefe erkundet und unter als Taglichtspot in den Kataster aufgenommen (1543/202) Am Abend kommen Christoph Sonnleitner und Andreas Tschantre zur Hütte nach.


Dienstag 02.08.2022

Am Dienstag ziehen wir zu viert um 08:15 von der Adamek los. Im Forschungsgebiet angekommen bilden wir zwei Gruppen.

Tobi und Gottfried erforschen und vermessen den Taglichtschlot vollständig, Bei einer Gesamtlänge von 62 Metern erreichten wir in 50 Metern Tiefe einen unüberwindbaren Versturzboden. Danach erkunden sie das Gelände rund um die soeben erforsche Höhle sowie Karrenhänge in südöstliche Richtung. Dabei wurde eine verstürzte Kluft in einer kleinen Doline bemerkt die ev. erweitert werden könnte. Weiter gibt es noch eine große Doline mit Schnee, diese ist von der Größe beeindruckend, eine Fortsetzung konnte aber nicht ausgemacht werden.

Andi und Christoph bauen Seile in den Polterschacht ein, wobei zuerst der Einstiegschacht wieder hochgestiegen wurde um mit Andi die Einseiltechnik zu üben. Danach wird mit den Forschungs- und Vermessungsarbeiten begonnen, Ende wird keines erreicht. Abends geht es wieder zurück zur Adamekhütte.

Mittwoch 03.08.2022

Andi und Christoph wenden sich wieder dem Polterschacht zu forschen bis zum Umkenrpunkt bei offener Fortsetzung nach 100 Metern vom Einstieg in 74 Metern Tiefe.

Tobi und Gottfried nehmen noch einmal das Gebiet rund um die Schneelochhöhle genauer unter die Lupe. Im August 2019 gab es noch einige Schneefelder in diesem Bereich, die waren heuer alle abgeschmolzen. So konnten wir auch erstmals Fotos von Schneefreien Eingang C der Schneelochhöhle (Kat. Nr. 1543/192) machen. Unmittelbar daneben war jetzt eine weitere Schachthöhle offen. Wir nannten diese neue Höhle mit drei Eingängen Nachbarschaft (Kat. Nr. 1543/203), die Vermessung ergibt L-35m, T-11m.

Nachdem die Gruppe Polterschacht zu uns gestoßen ist erkunden wir noch den Eingangsbereich von Roland 2 (Arbeitstitel). Gottfried konnte in 20 Metern Tiefe einen Bodenversturz öffnen wonach ein weiterer Schacht ansetzt, für Arbeit am nächsten Tag ist gesorgt.

Donnerstag 04.08.2022

Am Donnerstag war wieder Roland 2 unser Ziel. Christoph musste aus Gesundheitlichen Gründen auf die Teilnahme an der Forschung verzichten und erholte sich an der sonnigen Oberfläche. Während Gottfried den weiteren Schacht einbaute begannen Tobi und Andi zu vermessen. Am Einstieg des am Vortag angefahrenen Schachtes lagen sehr viele lockere Steine. Es musste viel abgeräumt und schließlich zur Stabilität teilweise zur Sicherung wieder angeschichtet werden. Schließlich gelang es den letztlich sehr schönen, 25 m tiefen Schacht sicher und ohne Steinschlag zu erforschen. Unten setzte dann ein ca. 40° steiler, an einer Verwerfung angelegter Gang nach unten und mündet schließlich in einer Kammer mit Resten an Einzapfen und verstürzter Sohle. An den Wänden und teilweise auch an der Decke hängen lose Schuppen, dem entsprechend Vorsichtig bringen wir die Vermessung zu Ende. Die Höhle bekommt den Namen"Roland's Eis- und Harnischhöhle" (Kat. Nr. 1543/204) L- 114m, T- -70m. Wir kehren zur Adamek zurück wo auch wieder Lydia zu uns stößt.

Freitag 05.08.2022

Nachdem wir auf der Hütte abgerechnet haben gehen wir noch einmal gemeinsam zur Schneelochhöhle. Lydia und Andi beginnen mit dem Abstieg ins Tal. Christoph und Tobi holen noch die Seile aus dem Polteschacht während Gottfried noch zwei Höhlen markiert. Dann inventarisieren wir das Material das wiederum in der Schneelochhöhle deponiert wird. Anschließend treten auch wir den Abstieg an.

Schlußwort

Es war wieder eine wunderbare Zeit am Dachstein. Das Wetter war am Anfang der Woche kalt und regnerisch, besserte sich dann aber zunehmends. Besonders positiv ist die Versorgung auf der Hütte durch die Familie Scherr hervor zu heben. Das Essen war immer hervorragend!